Auf der Mitgliederversammlung am Samstag, 9.3. im Lindenforum in Gummersbach hat Kreissprecherin Bernadette Reinery-Hausmann ihre Kandidatur für die Landratswahl im Herbst 2025 angekündigt. Die Bundestagsabgeordnete Sabine Grützmacher begründete den Vorschlag des Kreisvorstands auch damit, dass bisher deutlich zu wenig Frauen in den Führungsetagen von Wirtschaft und Verwaltungen zu finden sind. „Die Internationale Arbeitsagentur hat dazu eine Studie veröffentlicht. Weiblich geführte Unternehmen sind wirtschaftlich erfolgreicher als Firmen mit niedrigem Frauenanteil. Gleichstellung ist deshalb ein wichtiger Faktor für jede Organisation und muss endlich auch im Kreishaus ankommen!“
Reinery-Hausmann stammt aus Morsbach, sie ist dort seit vielen Jahren als Ratsmitglied aktiv und kämpft für Umweltschutz und die Energiewende. Im oberbergischen Kreistag hat sie sich als Vorsitzende des Sozialausschusses den Ruf einer engagierten Streiterin für die sozialen Belange der Bürgerinnen und Bürger erworben. Ihre sachliche und menschlich verbindliche Art hat ihr Anerkennung bei allen demokratischen Fraktionen eingebracht. Dabei ist der Kampf gegen Antidemokraten und Spalter unserer Gesellschaft ein besonderes Anliegen von Bernadette Reinery-Hausmann.
Das machte sie in ihrer Bewerbungsrede ganz unmissverständlich klar. „Unsere offenen und liberalen Gesellschaften in Europa stehen unter Druck. Die Kundgebungen für Demokratie und Zusammenhalt mit vielen Tausend TeilnehmerInnen machen mir aber Mut, und ich sehe die Demokratinnen und Demokraten als entschlossene Mehrheit in Oberberg. Wir sind mehr! Leider habe ich unseren Landrat bisher bei keiner dieser Kundgebungen gesehen.“ rief sie unter dem Applaus der Mitglieder.
Als weitere Schwerpunkte nannte sie die Sicherung der ambulanten Pflege und Gesundheitsversorgung im Kreis. Als Unternehmerin in diesem Bereich mit Verantwortung für 130 Mitarbeitende sieht sie die Entwicklung hier im ländlichen Raum als eine der dringendsten Aufgaben. Die Probleme der medizinischen Versorgung durch Haus- und Fachärzte und die Kliniken sind ihr in der täglichen Arbeit und als Mitglied der Gremien bestens bekannt.
Neben den sozialen Themen nahm sie aber auch die Energieversorgung und den öffentlichen Verkehr in unserer Region in den Blick. „Die Herausforderungen durch den Klimawandel sind groß. Mit einem einfachen „Weiter so“ werden wir sie nicht bewältigen. Wir wollen und wir brauchen Veränderung! Es braucht Entwicklung, vor allem auch in der politischen Kultur dieses Kreises!“
Bernadette Reinery-Hausmann kritisierte vor allem, dass in der Kreisspitze mehr verwaltet als gestaltet wird. Sie versprach, daran etwas zu verändern. „Als Landrätin werde ich eine offene und transparente Verwaltung fördern und fordern, in der die Bürgerbeteiligung großgeschrieben wird.“
Am Ende ihrer kämpferischen Rede bat Reinery-Hausmann um die volle Unterstützung der Mitglieder für ihre Kandidatur. Die antworteten stehend mit langem Applaus.
„Lasst uns heute die Weichen stellen für ein grünes lebendiges Oberberg, in dem sich alle Menschen auf die Zukunft freuen können!“
Zuvor hatte sich der Kreisverband bei Elisabeth Pech-Büttner aus Radevormwald für ihr langjähriges Engagement im Rat, in Kreisämtern und auch im grünen Landesverband bedankt. Die Mitglieder nahmen außerdem den Rechenschaftsbericht entgegen und beschlossen einstimmig die Entlastung des Vorstands und den Finanzplan für das laufende Jahr. Besonders erfreulich ist die Entwicklung der Mitgliederzahlen, allein seit Jahresbeginn konnte der Kreisverband 18 neue Mitglieder begrüßen. Neben einem Überblick aus dem Bundestag von Sabine Grützmacher stellte auch Marc Zimmermann MdL den Mitgliedern die wichtigsten Themen der letzten Wochen vor und berichtete von einer verlässlichen Zusammenarbeit mit dem Koalitionspartner im Landtag. Zu Delegierten für den Bezirksrat Mittelrhein wurden Bernadette Reinery-Hausmann und Dr. Julian Münster gewählt, Kassenprüfer für die nächsten zwei Jahre ist Jürgen Körber aus Wiehl.