4.Mai 2023: Erdüberlastungstag in Deutschland!
Was bedeutet das?
Am heutigen Tag hat unsere Gesellschaft alle Ressourcen verbraucht, die uns für ein ganzes Jahr zur Verfügung stehen. Theoretisch- wenn wir nachhaltig wirtschaften und konsumieren würden und nur die Menge an Rohstoffen verbrauchen, die uns die Erde in einem Jahr zur Verfügung stellt.
Wir leben auf Kosten der zukünftigen Generationen, und auch auf Kosten der Länder des Südens.
Der BUND schreibt dazu:
„Die Ressourcenkrise gehört zu den größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts und liegt kausal den beiden anderen ökologischen Krisen Artensterben und Klimakrise zu Grunde. Über 90 Prozent des Verlustes biologischer Vielfalt und des Wasserstresses sind auf die Bereitstellung und Umwandlung von Ressourcen zurückzuführen; diese Prozesse verursachen zudem etwa die Hälfte der globalen Treibhausgasemissionen. Fakt ist: Wir verbrauchen ein Vielfaches der Ressourcen, die unser Planet nachhaltig bereitstellen kann. Doch dieser Ressourcenverbrauch und seine negativen Auswirkungen sind global und national extrem ungleich verteilt. Ohne eine drastische und absolute Reduzierung der Extraktion und des Verbrauchs von Ressourcen, insbesondere durch die wohlhabenden Länder des globalen Nordens, lassen sich weder die Klimakrise noch das Artensterben aufhalten, geschweige denn bekämpfen.
Quelle: BUND
Die Feststellung der Übernutzung unserer Erde ist nicht neu. Doch durch Berechnung eines jährlichen Stichtags wird die Überlastung unseres Planeten anschaulich. Man kann auch sagen: Die Menschheit bräuchte mehr als 2 Erden, um ihren gegenwärtigen Lebenstil aufrecht zu erhalten. Aber wir haben nur diese eine…
Dabei hat sich der deutsche Ressourcenhunger in den letzten Jahren etwas abgeschwächt. 2017 fiel der Erdüberlastungstag auf den 24. April- er ist also ein wenig nach hinten gewandert, wir haben ein kleines bißchen nachhaltiger gewirtschaftet. Aber das reicht bei weitem noch nicht aus. Auffällig ist dabei der große Einfluss des konsumierbaren Einkommens auf den ökologischen Fußabdruck eines Menschen. Der Bevölkerungsteil mit geringerem Einkommen lebt wesentlich nachhaltiger als reiche Menschen. Sie fahren ein kleineres oder gar kein Auto, leben in kleineren Wohnungen und reisen deutlich weniger. Die Ungleichverteilung des Wohlstands und der Ressourcen ist dabei ein wesentlicher Faktor für Konflikte auf der Welt.
Die Abkehr von fossilen Brennstoffe ist dabei einer der wichtigsten Faktoren zur Entlastung unseres Planeten. Wir verbrennen seit 200 Jahren, was im Laufe von Jahrmillionen an Kohle, Erdöl und Erdgas in der Erdkruste entstanden ist. Die größten Treiber der Klimakrise müssen also so schnell als möglich als Energieträger verschwinden. Wir brauchen sie noch dringend als wesentliche Rohstoffe für die pharmazeutische und chemische Industrie- es ist eine gigantische Verschwendung, sie zu verbrennen.
Aber auch viele Metalle und Phosphate stehen nicht unbegrenzt zur Verfügung, es gilt sparsam damit umzugehen und in Kreisläufen zu wirtschaften. Circular Economy heißt das Stichwort.
Im Oberbergischen Kreis wird daran geforscht, ein Besuch auf :metabolon lohnt sich für die ganze Familie.
Nicht zuletzt ist unser Wasserverbrauch weltweit gesehen eines der größten Probleme, denn daran hängt direkt unsere Ernährung. Wassersparende Produktionsprozesse und eine Abkehr vom Luxuskonsum wird in den kommenden Jahrzehnten zu einer riesigen Herausforderung in einer immer heißer werdenden Welt.