B'90/ DIE GRÜNEN Kreisverband Oberberg - Hindenburgstr. 35, 51643 Gummersbach

Unser Wahlprogramm

zur Kommunahlwahl NRW 2025

Die Grüne Vision 2035 für Oberberg

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PRÄAMBEL

Der Oberbergische Kreis ist dank seiner sehr großen Ausdehnung, der vergleichsweise geringen Besiedlungsdichte, der sozialen, kulturellen und Verkehrsinfrastruktur, seiner Geschichte und seiner vielseitigen Bewohner*innen ein besonders lebenswerter Kreis. In den letzten Jahren hat sich Oberberg zu einer Region entwickelt, in der unterschiedliche mittelständische Betriebe sowie kreative, innovative Unternehmen wichtige Weichen für unseren Wohlstand stellen. Als Bündnis 90 / Die Grünen setzen wir uns dafür ein, dass der Oberbergische Kreis ein lebendiger Teil im Regierungsbezirk Köln bleibt und einen Beitrag zur gelebten Vielfalt in NRW leistet. In dem ländlich geprägten Raum sind wir bereits heute mit unseren Ideen Teil der modernen Gesellschaft. Unser zentrales Anliegen ist es, grüne Ziele konsequent in konkretes Verwaltungshandeln umzusetzen und Grüne Politik vor Ort spürbar und erlebbar zu gestalten. Was uns Grüne in Oberberg eint, ist der starke Wille, Kommunalpolitik für einen solidarischen und demokratischen Kreis ohne Ausgrenzung, Hass und Hetze zu etablieren. Die Stärken Oberbergs liegen im täglich gelebten, gesellschaftlichen Zusammenhalt seiner Bürger*innen. Hier ist unser Zuhause für viele Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte, für kulturelle Vielfalt und unterschiedliche Weltanschauungen.

Wir setzen uns für die Schaffung eines solidarischen Gesundheitssystems, den Klimaschutz und die Förderung einer nachhaltigen Mobilität ein. Wir arbeiten daran, den gesellschaftlichen Zusammenhalt in den vielseitigen Ortschaften in unserem Kreis zu stärken und Chancengerechtigkeit zu fördern. Die Digitalisierung des Kreises und der Dienstleistungen von Verwaltung sowie der Wirtschaft ist für uns ein wichtiges Anliegen, um effiziente Verwaltungsprozesse zu gewährleisten sowie der Wirtschaft zukunftsfähige Rahmenbedingung zu gestalten. Die Schulen müssen unsere Jugend auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereiten, dazu gehört auch die Inklusion. Die Wirtschaft in Oberberg muss Rahmenbedingung erhalten, die den aktuellen globalen Herausforderungen gerecht werden. Nur so schaffen wir einen Finanzrahmen, der uns die wichtigen Investitionen in unsere gemeinsam Zukunft ermöglicht. Feminismus ist für uns die Grundlage einer pluralen Gesellschaft, die Hälfte der Bevölkerung muss angemessen repräsentiert sein. Noch ist das längst nicht überall der Fall. Darüber hinaus müssen wir vielseitige kulturelle Angebote schaffen, damit im ländlichen Raum ein vielseitiges Miteinander gelingen kann.

GESUNDHEIT

Grüne Gesundheitspolitik für Oberberg: Versorgung stärken, Umwelt schützen, Lebensqualität sichern

Oberberg steht vor großen Herausforderungen in der gesundheitlichen Versorgung. Der Fachkräftemangel – insbesondere bei Pflegekräften und Hausärzt*innen – trifft auf eine älter werdende Bevölkerung und setzt ambulante wie stationäre Einrichtungen, den Rettungsdienst sowie den Öffentlichen Gesundheitsdienst zunehmend unter Druck.

„Wir GRÜNE setzen auf eine moderne, gut vernetzte Gesundheitsversorgung, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt“, erklärt Bernadette Reinery-Hausmann. „Dazu gehören digitale und telemedizinische Lösungen ebenso wie eine bessere Zusammenarbeit aller Beteiligten – über die Sektorengrenzen hinweg.“

Doch Gesundheit beginnt nicht erst bei der medizinischen Behandlung: Eine gesunde Region Oberberg braucht gesunde Lebensverhältnisse. Darum verbinden wir Gesundheitspolitik mit Umwelt-, Verkehrs- und Ernährungspolitik. Sichere Radwege, gute Busverbindungen, grüne Erholungsräume und gesunde Ernährung von klein auf gehören ebenso zu unserem Konzept wie Bewegungskindergärten oder verkehrsarme Zonen.

Auch der Schutz vor Umweltrisiken ist entscheidend: Luftverschmutzung durch hohen Autoverkehr erhöht nachweislich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen – wie zuletzt während der Corona-Pandemie deutlich wurde, als die Werte im Lockdown spürbar sanken. Extreme Wetterereignisse infolge des Klimawandels erfordern zudem konkrete kommunale Anpassungsstrategien, um die Zahl der Betroffenen und Opfer zu verringern.

Gesundheitspolitik darf nicht nur Symptome behandeln, sondern muss vorsorgen, vernetzen und vorausschauend handeln. Das ist unser Ziel für Oberberg – gemeinsam mit Bürger*innen, Institutionen, Unternehmen und der Zivilgesellschaft.

Für ein gesundes Leben in Oberberg – heute und morgen.

MOBILITÄT

Mobilitätskonzept des Oberbergischen Kreises greift zu kurz – Grüne fordern Nachbesserungen und stärkere Einbindung des Zukunftsnetz Mobilität NRW

Das vorgelegte und von der Kreistagsmehrheit für zehn Jahre beschlossene Mobilitätskonzept für den Oberbergischen Kreis bleibt hinter den Erwartungen zurück und weicht entscheidenden verkehrs- und umweltpolitischen Zielsetzungen aus. Zu diesem Fazit kommt die Kreistagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN nach eingehender Analyse.

Zentrale Kritikpunkte betreffen insbesondere die unzureichende Darstellung der tatsächlichen Belastungen von Menschen und Umwelt durch die aktuelle Verkehrssituation – obwohl hierzu belastbare Daten vorliegen. Zudem fehlt ein Vergleich mit anderen Regionen in Deutschland, obwohl die zugrunde liegenden Haushaltsbefragungen sich an bundesweit etablierten Erhebungsinstrumenten orientieren.

Auch die in der Haushaltsbefragung dokumentierten Erwartungen der Bürger*innen bleiben unbeachtet – ebenso wie die Ergebnisse der Potenzialanalyse. So wünschen sich beispielsweise mehr als 30 Prozent der Haushalte in den Südkreisgemeinden erreichbare Bahnhöfe. Aus grüner Sicht ist das ein klares Votum für die Reaktivierung der Wiehltalbahn. Doch diese Ergebnisse werden nicht in konkrete, priorisierte Maßnahmen überführt. Statt ambitionierter Ziele für den Umweltverbund – also ÖPNV, SPNV und Radverkehr – dominieren in der Darstellung eher Hinderungsgründe. So wird letztlich der Status quo einer vom Pkw dominierten Verkehrspolitik zementiert. Diese wird jedoch zunehmend zur finanziellen Belastung für Privathaushalte und wird auch der Anbindung etwa an Köln nicht gerecht – insbesondere, wenn man die dortigen Ratsbeschlüsse vom Februar 2025 berücksichtigt, die eine geplante Umschichtung von 75 bis 90 Prozent des Pkw-Verkehrs in den Umweltverbund vorsehen.

„Verkehrspolitisch betrachtet der Kreis die Welt weiterhin durch die Windschutzscheibe eines Autos“, kommentiert der Kreisvorstand der GRÜNEN. „Dabei äußern selbst Grundschulkinder, etwa in Marienheide-Müllenbach, den Wunsch, lieber mit dem Fahrrad zur Schule zu fahren, statt im Elterntaxi zu sitzen.“

Für eine zukunftsfähige Verkehrspolitik im Oberbergischen Kreis braucht es aus Sicht der GRÜNEN ein grundlegendes Umdenken – mit neuen politischen Mehrheiten, einer aktiveren Rolle der Kreisverwaltung im Zukunftsnetz Mobilität NRW und dem Mut, gute Beispiele öffentlich sichtbar zu machen. Der entscheidende Motor der Verkehrswende werden die Kommunen und die Bürger*innen selbst sein. Doch dafür braucht es verlässliche und attraktive Angebote.

Kernforderungen der GRÜNEN zum Mobilitätskonzept:

  • Einführung einer regelmäßigen Berichtspflicht der Verwaltung über den Stand der Umsetzung des Mobilitätskonzepts

  • Berichte zum dreimal jährlich stattfindenden Austausch mit dem Zukunftsnetz Mobilität NRW, um den Dialog mit der Landesebene und den Verkehrsverbünden zu institutionalisieren und transparent darzustellen

  • Verankerung nachhaltiger Mobilitätsziele in der künftigen Zusammenarbeit mit der OVAG zur Weiterentwicklung des öffentlichen Dienstleistungsauftrags

Mit diesen Maßnahmen soll sichergestellt werden, dass das Mobilitätskonzept nicht nur ein Papiertiger bleibt, sondern zum handlungsleitenden Instrument für eine zukunftsfähige, gerechte und klimafreundliche Mobilität im Oberbergischen Kreis wird.

KLIMASCHUTZ

Klimaschutz und Anpassung: Große Aufgaben für eine lebenswerte Zukunft

Klimawandel, Umweltzerstörung und Extremwetter bedrohen längst nicht mehr nur ferne Länder – auch Nordrhein-Westfalen und der Oberbergische Kreis sind betroffen. Die Erderwärmung, verursacht durch Treibhausgase aus der Verbrennung fossiler Energien, setzt unsere natürlichen Lebensgrundlagen zunehmend unter Druck: Artenvielfalt, Ernährungssicherheit, Trinkwasserversorgung, Gesundheit, Wirtschaft und Infrastruktur geraten weltweit wie lokal in Gefahr.

Das nordrhein-westfälische Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) warnt in seiner Klimaanalyse 2023: Ohne wirksamen Klimaschutz droht unserem Land ab 2050 das Überschreiten der Grenzen seiner Anpassungsfähigkeit. Die Folgen wären katastrophal – mit massiven Schäden in Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft.

Deshalb fordern wir GRÜNE entschlossene Maßnahmen auf allen Ebenen:

  • Schneller Ausbau erneuerbarer Energien – auch durch Bürgerenergie und Energiegenossenschaften

  • Verkehrswende durch besseren ÖPNV, sichere Radwege und ein starkes Netz für den Umweltverbund

  • Nachhaltige Landwirtschaft und veränderte Ernährung mit geringerer Umweltbelastung

  • Sparsamer Umgang mit Trinkwasser und Förderung der Kreislaufwirtschaft

  • Schutz vor Extremwetter wie Hitzewellen und Starkregen, deren Häufigkeit sich laut Studien vervierfacht hat

Ein besonderer Fokus liegt auf dem Schutz der Artenvielfalt:
Laut EU-Gesetz zur Wiederherstellung der Natur sollen 30 Prozent der Landflächen wieder unter wirksamen Naturschutz gestellt werden. Denn ohne die Vielfalt des Lebens – das Netzwerk aus Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen – ist auch das Überleben des Menschen gefährdet. Das derzeitige Artensterben geschieht laut wissenschaftlichen Erkenntnissen hundertmal schneller als unter natürlichen Bedingungen.

Klimaschutz ist nicht nur Umweltschutz – er ist Überlebensschutz:
Wir stehen für eine Politik, die wissenschaftliche Erkenntnisse ernst nimmt und entschlossen handelt – damit Oberberg auch in Zukunft lebenswert bleibt.

SOZIALES & WOHNEN

Bezahlbares Wohnen für alle Generationen – sozial, ökologisch und zukunftsfest

Auch im Oberbergischen Kreis spüren viele Menschen den angespannten Wohnungsmarkt: steigende Mieten, knapper werdender Wohnraum und hohe Nebenkosten belasten Familien, Alleinstehende und ältere Menschen gleichermaßen. Nordrhein-Westfalen steht dabei landesweit vor der gleichen Herausforderung – doch gerade in ländlich geprägten Regionen wie Oberberg ist die soziale Wohnraumpolitik entscheidend für Lebensqualität und gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Wir GRÜNE setzen uns dafür ein, dass Menschen dort wohnen können, wo sie leben möchten, und dass Wohnen bezahlbar bleibt. Dafür wollen wir:

  • Bezahlbaren Wohnraum schaffen und sichern – durch eine aktive Bodenpolitik und klare kommunale Zielsetzungen.

  • Geförderten Wohnraum und preisgedämpftes Bauen stärken, damit auch Normalverdienende und Familien eine Chance auf ein Zuhause haben.

  • Nachverdichtung sinnvoll nutzen und Sanierungen vor Abrissen prüfen, um Ressourcen zu schonen und bestehende Strukturen zu erhalten.

  • Innovative Wohnkonzepte fördern – etwa den Wohnungstausch zwischen Jung und Alt, Versorgungsgemeinschaften oder Mehrgenerationenhäuser, die soziale Nähe schaffen und gegenseitige Unterstützung ermöglichen.

  • Wohnungstauschprogramme für ältere Menschen gezielt ausbauen, um barrierearmen Wohnraum zu schaffen und gleichzeitig größere Wohnungen für Familien freizumachen.

  • Energetische Sanierungen vorantreiben und damit nicht nur das Klima schützen, sondern auch die Nebenkosten dauerhaft senken.

  • Best-Practice-Beispiele aus vergleichbaren ländlichen Regionen nutzen, um erprobte Lösungen schnell und kosteneffizient umzusetzen – das Rad muss nicht immer neu erfunden werden.

Für uns gilt: Wohnraum ist ein Grundrecht, kein Spekulationsobjekt. Wir wollen eine Wohnraumpolitik, die ökologische Verantwortung mit sozialer Gerechtigkeit verbindet – für lebenswerte Städte, Dörfer und Quartiere im Oberbergischen Kreis.

BILDUNG

Zukunftsfähig und gerecht – Bildung als Schlüssel für Chancen, Zusammenhalt und wirtschaftliche Stärke

Eine starke Bildungslandschaft ist die Grundlage für wirtschaftlichen Erfolg, Chancengleichheit, gesellschaftlichen Zusammenhalt und eine zukunftsfähige Region. Auch im Oberbergischen Kreis stehen wir vor großen Herausforderungen: steigende Schülerzahlen, Fachkräftemangel, Sanierungsstau und der notwendige Ausbau digitaler Infrastruktur. Bildung muss hier vor Ort so gestaltet werden, dass sie den Bedürfnissen der Menschen gerecht wird – von der Kita bis zur Erwachsenenbildung.

Wir GRÜNE setzen uns dafür ein, dass alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen die besten Voraussetzungen zum Lernen haben – unabhängig von Herkunft, Einkommen oder Wohnort. Dafür wollen wir:

  • Ganztagsschulen stärken und rhythmisierte Ganztagsangebote ausbauen, die Lernen, Freizeit und individuelle Förderung sinnvoll verbinden.

  • Übergänge von der Kita in die Grundschule verbessern, damit jedes Kind gut vorbereitet startet.

  • Kommunen befähigen, inklusive Bildung qualitativ auszubauen, sodass Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam lernen können.

  • Sanierungsstau an Schulen aufholen und moderne digitale Ausstattung sichern – für zeitgemäßen Unterricht in allen Schulformen.

  • Multiprofessionelle Teams fördern, um Schulen mit Fachkräften aus Sozialarbeit, Inklusion, Schulpsychologie und Sprachförderung zu unterstützen.

  • Bedarfsgerechten Ausbau von Kita- und Offenen-Ganztagsplätzen (OGS) sicherstellen, um Familien zu entlasten.

  • Schulen und Kitas als interaktive Lernorte stärken, die Kreativität, Eigeninitiative und Gemeinschaft fördern.

  • Volkshochschulen (VHS) ausbauen – mit besonderen Angeboten für ältere Bürger*innen und der Entwicklung moderner Online-Formate, um lebenslanges Lernen zu ermöglichen.

Unser Ziel ist eine Bildungspolitik, die nicht nur verwaltet, sondern gestaltet – mit klaren Qualitätsstandards, verlässlicher Finanzierung und dem Mut zu innovativen Konzepten. So schaffen wir im Oberbergischen Kreis eine Bildungslandschaft, die wirtschaftlich stark, gesellschaftlich gerecht und fit für die Zukunft ist.

KULTUR

Kultur ist Daseinsvorsorge – auch hier. Vor allem hier.

Kultur ist kein Sahnehäubchen für Sonntagsreden. Sie ist das, was uns verbindet. Was Identität stiftet. Was Menschen sichtbar macht – mit ihren Geschichten, ihrer Kreativität und ihrer Vielfalt.

Und sie findet nicht nur in den Metropolen statt. Kultur lebt hier – in jedem Posaunenchor, auf jedem Feuerwehrfest, im Kunstatelier nebenan, im Heimatmuseum um die Ecke, in kleinen Ausstellungen, auf Kleinkunstbühnen und den Bühnen unserer Schulen. Wir sind das Land. Und das Land ist voller Kultur.

Kulturelle Teilhabe ist Handarbeit – wir machen sie möglich.
Wir GRÜNE setzen uns seit Jahren im Kreistag und in den Stadträten dafür ein, dass Kultur im Oberbergischen nicht nur überlebt, sondern aufblüht:

  • Mit dem Kulturrucksack NRW, den wir erfolgreich in den Kreis geholt haben, öffnen wir Türen für Kinder und Jugendliche, die sonst vielleicht nie ein Theater betreten oder ein Instrument in die Hand nehmen würden. Hier lernen junge Menschen Kulturtechniken – nicht auswendig, sondern aus eigener Erfahrung.

  • Die Initiative „Kohle für Kultur“ bringt Fördermittelgeber und Vereine an einen Tisch – ohne Umwege, ohne Bürokratieballast. Fördermittel dürfen kein Geheimwissen bleiben. Wer gute Ideen hat, soll auch eine Chance auf Umsetzung bekommen – unabhängig von akademischem Grad oder Aktenkenntnis.

  • Mit unserem Einsatz für die Umsetzung des Herrenberg-Urteils sorgen wir dafür, dass auch die Menschen, die Kultur unterrichten – etwa Musikschullehrer*innen – faire Arbeitsbedingungen und verlässliche Einkommen erhalten. Kulturarbeit ist echte Arbeit und verdient echte Anerkennung.

Kultur braucht Raum – und Rückenwind.
Gerade in ländlichen Regionen ist Raum für Kultur oft knapp: Proberäume, Ateliers, Bühnenplätze – wer sucht, braucht Glück oder gute Kontakte. Wir setzen uns dafür ein, dass leerstehende Gebäude zwischengenutzt, Vereine unterstützt und soziokulturelle Zentren gestärkt werden. Damit Kultur auch dann wächst, wenn die Mieten steigen.

Wir fördern interkulturelle Projekte wie die Tage der Vielfalt, unterstützen Jugendkulturformate in Zusammenarbeit mit Schulen und Jugendzentren und denken Kultur immer mit: in der Kreisentwicklung, in der Bildung und in der Demokratiearbeit. Im Kampf gegen Rechts ist uns klar: Kultur kann man nicht nur verteidigen – sie verteidigt sich selbst, wenn man sie lebt.

Unsere Ziele im Überblick:

  • Kulturelle Bildung für alle: Stärkung von Programmen wie dem Kulturrucksack, Ausbau niedrigschwelliger Angebote.

  • Faire Bedingungen für Kulturschaffende: Umsetzung des Herrenberg-Urteils, faire Honorare, klare Verträge.

  • Zugang zu Fördermitteln erleichtern: Beratung, Vernetzung und Transparenz statt Amtsdeutsch und Hürdenlauf.

  • Räume für Kultur sichern: Zwischennutzungen fördern, kommunale Unterstützung für Vereinsarbeit und Kulturstätten.

  • Soziokultur und Vielfalt stärken: Von der Dorfband bis zum Lesefestival – Kultur in ihrer ganzen Breite sichtbar und förderfähig machen.

DIGITALES

Teilhabe für alle – digital, bürgernah und zukunftsfest

Eine moderne digitale Infrastruktur ist längst kein Luxus mehr, sondern Grundvoraussetzung für wirtschaftliche Stärke, gesellschaftliche Teilhabe und eine funktionierende Verwaltung. Im Oberbergischen Kreis ist der Weg dorthin noch zu lang – beim Glasfaserausbau, bei der digitalen Verwaltung und bei der Einbindung der Bürger*innen in Entscheidungsprozesse.

Wir GRÜNE wollen eine Digitalisierung, die allen nutzt – in Stadt und Land, in Verwaltung und Alltag. Das bedeutet für uns:

  • Glasfaserausbau beschleunigen – das Tempo deutlich erhöhen und bis 2035 flächendeckend ausbauen, vor allem in den bisher nicht bedienten Orten.

  • Öffentliche WLAN-Hotspots ausbauen, damit digitale Teilhabe nicht vom Geldbeutel abhängt.

  • Bürger*innen konsequent in kommunale Entscheidungsprozesse einbeziehen – mit Bürgerräten vor Ort und digitalen Beteiligungsformaten.

  • Transparenz von Entscheidungen sichern – durch leicht zugängliche, aktuelle Online-Informationen.

  • Digitale Verwaltung mit klarer Roadmap umsetzen, damit Anträge, Formulare und Informationen einfach online verfügbar sind.

  • Digitalisierungskompetenz in der Verwaltung stärken, um Prozesse effizienter und serviceorientierter zu gestalten.

Unser Ziel ist eine bürgernahe Verwaltung mit klarer Digitalstrategie, die sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiert. Dazu gehört, dass Entscheidungen nachvollziehbar sind, Beteiligung unkompliziert funktioniert und die digitale Infrastruktur überall verlässlich funktioniert – vom Dorf bis zur Kreisstadt. Wir setzen uns gleichzeitig dafür ein, dass auch analoge Zugänge weiter möglich sind. Niemand darf durch die Digitalisierung Nachteile erleiden.

So machen wir den Oberbergischen Kreis fit für die digitale Zukunft – und sorgen dafür, dass niemand auf dem Weg dorthin zurückbleibt.

WIRTSCHAFT & FINANZEN

Nachhaltig, regional, zukunftsfähig – Wirtschaft im Oberbergischen stärken

Die oberbergische Wirtschaft ist enorm vielseitig und geprägt von kleinen und mittelständischen Unternehmen, oft familiengeführt und fest in der Region verwurzelt. Viele sind in ihren Branchen innovativ und hoch erfolgreich – doch alle stehen vor großen Herausforderungen: dem Fach- und Arbeitskräftemangel, den Folgen globaler Krisen, nationalem Protektionismus und den Anforderungen der Klimatransformation.

Wir GRÜNE wollen diesen Wandel aktiv gestalten – im engen Dialog mit den Unternehmen. Auch mit dem ersten Grünen Unternehmensforum, das sich am 1. September 2025 konstituiert, schaffen wir einen dauerhaften Austausch, um zu wissen, wo der Schuh drückt, und Unterstützung dort anzubieten, wo sie gebraucht wird – mit besonderem Blick auf nachhaltiges, gemeinwohlorientiertes Wirtschaften.

Unsere Schwerpunkte für eine starke, nachhaltige Wirtschaft im Oberbergischen:

  • Nachhaltig und gemeinwohlorientiert wirtschaften: Klimaneutrale Transformation als Chance nutzen, besonders in energieintensiven Branchen.

  • Erneuerbare Energien als Standortfaktor: Regionale PPA-Modelle zwischen Wirtschaft und Erzeugern von Wind- und Solarenergie fördern – als Schritt hin zur All-Electric-Society bis 2045.

  • Mittelstand, Handwerk und produzierendes Gewerbe stärken: Metall- und Kunststoffindustrie als wichtige Arbeitgeber und Gewerbesteuerzahler in der Transformation begleiten.

  • Landwirtschaft fördern, die regional, ökologisch und wirtschaftlich tragfähig arbeitet.

  • Regionale Arbeitsplätze sichern und Potenziale der Zuwanderung nutzen, um Fachkräftemangel zu begegnen.

  • Coworking-Flächen schaffen für Freelancer, Start-ups, Studierende und Ruheständler, um neue Arbeitsformen auch im ländlichen Raum zu ermöglichen.

  • Handel und Dienstleistungssektor einbinden – für Integration, Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung.

Eine zukunftsfähige Wirtschaftspolitik braucht jedoch auch eine moderne Finanzpolitik. Dazu gehört ein wirkungsorientierter Haushalt, in dem strategische Ziele klar definiert, messbar gemacht und regelmäßig überprüft werden. Nur so lassen sich Prioritäten setzen, Investitionen steuern und teure Fehlentwicklungen vermeiden. Fehlende Kontentiefe, mangelnde Transparenz und intransparente Entscheidungsprozesse – wie zuletzt bei Großprojekten mit enormer finanzieller Belastung für die Kommunen – schwächen den Standort und nehmen Handlungsspielräume. Wir setzen uns dafür ein, dass wirtschaftliche und finanzielle Entscheidungen im Oberbergischen Kreis offen, nachvollziehbar und auf messbare Wirkung hin getroffen werden.

Unser Ziel ist eine Wirtschaftspolitik, die regionale Stärken ausbaut, neue Chancen eröffnet und ökologische Verantwortung mit wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit verbindet – auf einer klaren, transparenten und verantwortungsvollen finanziellen Grundlage.

ARTEN- UND NATURSCHUTZ

Oberbergs Wälder, Wiesen und Flüsse lebendig erhalten

Klimakrise und Verlust der biologischen Vielfalt gehören zu den größten Herausforderungen unserer Zeit – und sie verstärken sich gegenseitig. Auch der Oberbergische Kreis trägt Verantwortung, die in Montreal auf der UN-Biodiversitätskonferenz vereinbarten Ziele zum Schutz der Natur umzusetzen. Unsere Wälder, Wiesen, Flüsse und Auen sind nicht nur Lebensräume für unzählige Arten, sondern auch Grundlage für sauberes Wasser, fruchtbare Böden, Erholung, Klimaschutz und wirtschaftliche Stabilität.

Wälder naturnah entwickeln
Die Bundeswaldinventur 2024 zeigt: Deutschlands Wälder sind erstmals keine Kohlenstoffsenke mehr. Auch in Oberberg haben Dürre, Schädlinge und Kahlschläge große Schäden hinterlassen. Wir wollen diese Flächen zu klimaresilienten Waldökosystemen entwickeln – mit Naturverjüngung statt Monokulturen, standortheimischen Baumarten, ausgewiesenen Wildnisgebieten und einer ökologisch verantwortungsvollen Jagd. Nur mit angepassten Wildbeständen kann Naturverjüngung gelingen. Sollte sich in Zukunft Wolf oder Luchs ansiedeln, muss das mit einem gut ausgestatteten Wildtiermanagement begleitet werden.

Wiesen und Weiden artenreich bewahren
Extensiv genutztes Dauergrünland ist ein Hotspot der Artenvielfalt. Wir setzen auf Vertragsnaturschutz, mehr Ökolandbau, regionale Vermarktung („Bergisch Pur“), Hecken und Blühstreifen – damit Landwirtschaft und Naturschutz gemeinsam unsere Kulturlandschaft erhalten. Förderprogramme müssen krisenfest sein, um Landwirt*innen langfristige Planungssicherheit zu geben. Naturschonende Bewirtschaftungsformen sollen gegenüber umweltschädlichen Produktionsweisen klare Vorteile haben. Wir unterstützen damit aktiv die Landwirtschaft als Partner beim Umwelt- und Landschaftsschutz.  

Flüsse frei machen
Unsere Flüsse und Bäche sind Lebensadern der Region. Wir wollen Durchgängigkeit wiederherstellen, klimaresiliente Auen schützen, Verschmutzungen verhindern und naturnahe Wasserhaushalte sichern. Dazu gehört, Kleinwasserkraftwerke kritisch zu prüfen, Sedimentflüsse wiederherzustellen und illegale Einleitungen konsequent zu ahnden.
Die jüngsten Ereignisse an der Wasserkraftanlage Ohl-Grünscheid, bei denen tausende Fische verendeten und die Bezirksregierung Köln daraufhin den Betrieb stilllegte, zeigen den dringenden Handlungsbedarf. Jahrelange Versäumnisse bei der Durchsetzung des Wasserhaushaltsgesetzes haben diese Missstände ermöglicht – nun müssen gesetzeskonforme Zustände hergestellt und die ökologische Durchgängigkeit gesichert werden. Eine frei fließende Agger würde nicht nur den Fischbestand schützen, sondern auch die biologische Vielfalt, den Hochwasserschutz und die Erholungsqualität erheblich steigern.

Natur zur Priorität machen
Eine intakte Natur ist Daseinsvorsorge. Sie reguliert das Klima, sichert sauberes Wasser, sorgt für fruchtbare Böden, puffert Extremwetterereignisse ab und ist Erholungsraum für alle. Wir wollen den Flächenverbrauch langfristig auf Nettonull senken, mehr Schutzgebiete ausweisen und Landschaftspläne so gestalten, dass wertvolle Lebensräume frühzeitig gesichert werden. Unbebaute Flächen sind zentrale Verbündete im Kampf gegen Artenverlust und Klimakrise.

Unsere Ziele:

  • Naturnahe, klimaresiliente Wälder entwickeln

  • Vertragsnaturschutz und Ökolandbau ausbauen

  • Durchgängigkeit und Qualität der Gewässer sichern

  • Flächenverbrauch reduzieren, Schutzgebiete erweitern

  • Artenvielfalt als zentrale Zukunftsaufgabe verankern

So erhalten wir Oberbergs Natur – für die Artenvielfalt, für den Klimaschutz und für die Menschen, die hier leben.

FRAUENRECHTE - FEMINISMUS

Die Hälfte der Macht – gleiche Rechte, gleiche Chancen

Gleichstellung ist keine Frage des guten Willens, sondern ein Grundrecht. Noch immer sind Frauen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft unterrepräsentiert – und das, obwohl sie über die Hälfte der Bevölkerung ausmachen. Wir GRÜNE im Oberbergischen Kreis sind stolz darauf, aktuell mehr Frauen als Männer in unseren Reihen zu haben – und sehen uns damit ganz bewusst als feministische Partei, die Gleichstellung nicht nur fordert, sondern lebt.

Wir setzen uns dafür ein, dass Frauen die Hälfte der Macht haben – und zwar in allen Bereichen des Lebens:

  • Gleichberechtigte Teilhabe in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft: Wir wollen Frauenquoten in politischen Gremien und Unternehmen stärken, um strukturelle Benachteiligung abzubauen.

  • Gleicher Lohn für gleiche Arbeit: Der sogenannte Gender Pay Gap – also die durchschnittliche Lohnlücke zwischen Männern und Frauen – liegt in Deutschland seit Jahren hartnäckig bei rund 18 Prozent. Diese Ungleichheit wollen wir überwinden: durch mehr Transparenz, verbindliche Berichtspflichten und Tarifabschlüsse, die geschlechterbasierte Lohnlücken schließen. Lohngerechtigkeit ist nicht verhandelbar.

  • Schutz vor Gewalt und Kampf gegen Femizide: In Deutschland wird fast jeden Tag eine Frau Opfer eines Femizids – 2023 waren es 360 Fälle, fast täglich ein verlorenes Leben. Zusätzlich wurden 155 Frauen durch ihren (Ex-)Partner getötet, besonders nach Trennungen. Dieser Gewalt sagen wir unmissverständlich den Kampf an: durch Aufklärung, Prävention, konsequente Strafverfolgung und Unterstützung für Betroffene. Jede Frau hat das Recht, sicher zu leben – und im Ernstfall Anspruch auf einen sicheren Platz im Oberbergischen Frauenhaus. Kein Hilferuf darf ins Leere laufen.

  • Reproduktive Selbstbestimmung: Wir setzen uns dafür ein, dass Schwangerschaftsabbrüche auch im Oberbergischen Kreis medizinisch sicher, wohnortnah und ohne stigmatisierende Hürden möglich sind.

Gleichstellung bedeutet für uns, Hindernisse abzubauen, damit alle Menschen ihr Leben frei und selbstbestimmt gestalten können. Sie ist die Grundlage für eine gerechte Gesellschaft – und dafür kämpfen wir im Oberbergischen Kreis mit klaren Zielen, verlässlichen Strukturen und der Überzeugung, dass Vielfalt unsere größte Stärke ist.

BAUEN & WOHNEN

Wohnen im Oberbergischen – bezahlbar, nachhaltig, gemeinschaftlich

Der Oberbergische Kreis steht exemplarisch für das, was viele Menschen suchen: Raum zum Leben, Luft zum Atmen – und die Chance, gemeinsam etwas Neues aufzubauen. Doch steigende Mieten, fehlender altersgerechter Wohnraum, zunehmende Flächenversiegelung und ein wachsender Sanierungsstau zeigen: Wir müssen unsere Wohnpolitik neu ausrichten.

Die aktuellen SDG-Daten belegen Handlungsbedarf: Mit durchschnittlich 7,20 €/m² liegen die Mieten hier ungewöhnlich hoch für eine ländlich geprägte Region. Gleichzeitig wächst die durchschnittliche Wohnfläche pro Kopf auf über 47 m² – ein Ausdruck einer alternden Bevölkerung, die oft allein in großen Häusern lebt, während junge Familien kaum bezahlbaren Wohnraum finden. Nur 3 % aller Wohnungen im Kreis sind barrierefrei – bei über 84.000 Menschen über 60 ein eklatanter Mangel.

Hinzu kommt eine extrem hohe PKW-Dichte von 657 Fahrzeugen pro 1.000 Einwohner*innen. Sie verweist auf unzureichende Nahversorgung, fehlenden ÖPNV und zersiedelte Strukturen. Der Flächenverbrauch liegt mit über 20 % deutlich über ökologisch vertretbaren Werten. Gleichzeitig gibt es Leerstände – von innerstädtischen Gebäuden bis zu Brachflächen in ehemaligen Industriearealen.

Unsere grüne Antwort: Innen vor Außen, Umbau statt Neubau
Wir wollen bestehende Potenziale nutzen, bevor neue Flächen versiegelt werden: Leerstände erfassen und reaktivieren, Bestandsgebäude energieeffizient sanieren, generationengerechte Grundrisse schaffen und Wohnungstauschprogramme zwischen Alt und Jung fördern. Neue Baugebiete am Ortsrand sind nur dann vertretbar, wenn vorhandene Flächen ausgeschöpft sind und die notwendige Infrastruktur gesichert ist.

Sozialer und generationengerechter Wohnungsbau
Wir setzen uns für langfristig gebundene Sozialwohnungen, barrierefreien Umbau und Wohnformen ein, die das Zusammenleben verschiedener Generationen fördern. Dazu gehören Gemeinschafts- und Genossenschaftsprojekte, Konzeptvergaben für kommunale Grundstücke und Wohnprojekte, die sozialen Zusammenhalt aktiv gestalten.

Nachhaltig und flächenschonend bauen
Innenentwicklung vor Außenentwicklung ist unser Leitprinzip. Wir fördern nachhaltige Baustoffe, klimaneutrale Energiekonzepte wie Photovoltaik, Solarthermie oder Geothermie und kreislauffähige Bauweisen. Projekte wie :metabolon in Lindlar zeigen, wie digitale Modulbauweisen, wiederverwendete Baustoffe und energieeffiziente Konzepte kombiniert werden können. Der Oberbergische Kreis kann hier Pilotregion für kostensparendes, klimaintelligentes Bauen werden.

Bodenpolitik fürs Gemeinwohl
Steigende Bodenpreise erschweren insbesondere Familien den Erwerb von Baugrund. Wir wollen Spekulation beenden und Kommunen in die Lage versetzen, Flächen zu erwerben, zu entwickeln und langfristig sozial zu nutzen – über Erbbaurecht, Genossenschaften oder gemeinwohlorientierte Projekte. Wir unterstützen dazu projektbezogene Angebotsbebauungspläne in den Kommunen. 

Mobilität mitdenken
Bei allen kommunal geförderten Wohnprojekten muss Mobilität von Anfang an mitgedacht werden. Ein intermodales, digital unterstütztes Mobilitätsnetz ist Voraussetzung, um die Attraktivität für junge Familien, Berufspendler*innen und ältere Menschen zu sichern – und die hohe PKW-Abhängigkeit zu reduzieren.

Unsere Ziele im Überblick:

  • Ausbau und langfristige Bindung von Sozialwohnungen

  • Förderung von ökologischen Baustoffen und energieeffizienten Sanierungen

  • Innenentwicklung vor Außenentwicklung, konsequente Leerstandsnutzung

  • Unterstützung generationengerechter Wohnformen

  • Stärkung von Dorfgemeinschaften und genossenschaftlichen Projekten

  • Gemeinwohlorientierte Bodenpolitik statt Spekulation

  • Mobilitätsgarantie für alle Wohnprojekte

Mit dieser Strategie machen wir den Oberbergischen Kreis zu einem Ort, an dem Wohnen für alle bezahlbar, nachhaltig und gemeinschaftlich gestaltet ist – mit klarer Verantwortung für Klima, Natur und soziale Gerechtigkeit.

VIELFALT

Vielfalt ist keine Randnotiz – sie ist die Zukunft
Vielfalt ist kein Widerspruch zur Einheit – sie ist ihre Bedingung. Und sie ist kein Projekt für Großstädte allein. Vielfalt lebt hier – mitten im Oberbergischen.
Ob queer oder hetero, mit oder ohne Migrationsgeschichte, mit oder ohne sichtbare Einschränkung: Jeder Mensch soll in unserem Kreis sicher, sichtbar und gleichberechtigt leben können. Denn Vielfalt ist nicht Bedrohung – sie ist unsere Stärke. Nicht nur in der Natur, sondern auch in der Gesellschaft.

Vielfalt braucht Räume – wir schaffen sie
Wir GRÜNE haben uns politisch dafür eingesetzt, dass im Oberbergischen Kreis die erste queere Beratungsstelle für Jugendliche entsteht – ein Safe Place, professionell betreut von Sozialarbeiterinnen. Ab dem 01.01.2026 wird sie ihre Arbeit aufnehmen – ein enormer Erfolg, denn bislang gab es zwischen Köln und Siegen kein vergleichbares Angebot. Dieses Projekt wird überwiegend durch die LEADER-Förderung finanziert und ist ein wichtiger Meilenstein für die Sichtbarkeit, Sicherheit und Teilhabe queerer Jugendlicher in unserer Region.

Wir sind jedes Jahr beim Pride dabei – nicht aus PR-Gründen, sondern weil wir dort stehen, wo es um Respekt, Sichtbarkeit und Menschenrechte geht.
Wir arbeiten eng mit dem Netzwerk gegen Rechts, der VHS, der Caritas und lokalen Initiativen zusammen. Gemeinsam fördern wir Veranstaltungen, Workshops und Beratungsangebote, die Vielfalt sichtbar machen – und Diskriminierung aktiv entgegentreten.

Inklusion, Integration, Empowerment – für eine Gesellschaft der Vielen
Vielfalt ist mehr als queere Sichtbarkeit. Sie bedeutet auch:
Inklusion: Seit der Corona-Pandemie erleben wir mit Sorge, dass Menschen mit Behinderungen in vielen Lebensbereichen zurückgedrängt werden. Drei Jahrzehnte mühsam erkämpfter Teilhabe drohen verloren zu gehen – durch soziale Isolation, fehlende Unterstützung und den Rückbau inklusiver Angebote. Das darf nicht sein. Wir kämpfen nicht nur für eine Wiederherstellung – sondern für eine intensivere, umfassendere Inklusion als je zuvor.
Integration: Besonders bei geflüchteten Menschen sehen wir, wie entscheidend gesellschaftliche Teilhabe ist – durch aktive Mitgliedschaft in Vereinen, durch Zugang zum Arbeitsmarkt, durch echte Begegnungen. Abschottung und Isolation helfen nicht – sie verstärken Abhängigkeiten und erschweren Integration. Wir setzen auf Offenheit, Sprache, Teilhabe und ein respektvolles Miteinander.
Empowerment: Wir unterstützen migrantische Selbstorganisationen, queere Jugendprojekte und inklusive Initiativen – weil Teilhabe auch bedeutet, eigene Räume zu haben.

Unsere Ziele im Überblick
– Queere Jugendarbeit stärken: Aufbau der Beratungsstelle absichern, queere Treffpunkte fördern, queere Bildungsarbeit unterstützen.
– Vielfalt sichtbar machen: Unterstützung von Pride-Veranstaltungen, Aktionen gegen Diskriminierung, Sichtbarkeitskampagnen.
– Inklusion neu denken: Rückgewonnene Teilhabe sichern und ausbauen, barrierefreie Angebote stärken, inklusive Veranstaltungsformate fördern.
– Integration ermöglichen: Zugang zu Sprachkursen, Arbeit und Vereinsleben erleichtern – Abschottung beenden, Teilhabe ermöglichen.
– Zusammenarbeit mit starken Partnern: VHS, Caritas, Netzwerk gegen Rechts – gemeinsam für ein weltoffenes Oberberg.
– Und: Unser Wahlprogramm wird auch in leichter Sprache veröffentlicht – barrierefrei und gemeinsam mit dem Medienteam der BWO umgesetzt.

LANDWIRTSCHAFT & ERNÄHRUNG

Ernährung & Landwirtschaft: Regional, nachhaltig, zukunftsfähig

Gesunde Ernährung beginnt für uns bei der Erzeugung der Lebensmittel – und die wollen wir so regional, ökologisch und nachhaltig wie möglich gestalten. Der regionale Ökolandbau ist dabei unser Vorbild, doch im Oberbergischen gibt es davon noch zu wenig. Das liegt nicht nur an der Produktion, sondern vor allem an der Nachfrage. Deshalb setzen wir auf eine starke Unterstützung der regionalen Vermarktung – von der Landwirtin direkt auf den Teller. Oberberg ist Teil der Ökomodellregion Bergisches Rheinland und wird mit Landesmitteln gefördert, doch davon ist bisher noch viel zu wenig zu bemerken. Das muss sich ändern. 

Eine Schlüsselrolle spielt dabei die Außer-Haus-Verpflegung: In Kitas, Schulen und Kantinen wollen wir den Anteil an regionalem Obst und Gemüse – auch aus der erweiterten Region – deutlich steigern, ebenso wie den Einsatz von Fleisch und Milchprodukten aus der bergischen Region. Mit einer guten Ernährungserziehung in Familien und Schulen schaffen wir die Grundlage für gesunde Lebensgewohnheiten – und für eine intakte Umwelt.

Oberberg ist geprägt von Grünland und Wald, die rund die Hälfte unserer Fläche ausmachen. Im Konflikt zwischen Flächenansprüchen von Industrie, Gewerbe, Wohnungs- und Straßenbau stehen wir klar an der Seite von Natur und Landwirtschaft. Wir unterstützen Betriebe bei der Suche nach Alternativen zur intensiven Milcherzeugung und bei der Hofnachfolge. Mutterkühe, Schafhaltung, Energieerzeugung, Freizeitangebote, soziale Landwirtschaft oder Agroforstmodelle – wir wollen diese Vielfalt stärken.

Nur mit einer vielfältigen und naturnahen Landwirtschaft können wir unsere Ziele im Arten- und Klimaschutz erreichen. Kooperationen zwischen Landwirtschaft und Naturschutz – wie in unserer Ökomodellregion – sind dafür vorbildhaft. Deshalb werden wir die Vermarktung von regional und ökologisch erzeugten Produkten weiter ausbauen, die Zusammenarbeit in den Ernährungsräten fördern und innovative Landwirtschaftsmodelle unterstützen.