Solawi Gut Kremershof
Die Stärkung des ländlichen Raums und der regionalen Wertschöpfung sind wichtige Ziele grüner Politik.
Auf Einladung der Familie Kremershof und der auf ihrem Hof arbeitenden Mitglieder der #Solidarischen Landwirtschaft (Solawi) besuchten unsere Bundestagsabgeordneten Sabine Grützmacher und Dr. Anne-Monika Spallek aus Coesfeld den Betrieb in Wipperfürth-Heid.
Dort wird seit 2021 ein neues Modell für den 100-ha-Betrieb gesucht und entwickelt. „Die konventionelle Milcherzeugung mit ihrem Druck hin zu immer größeren Milchviehbeständen konnte nicht mehr mein Ziel sein,“ berichtet Thorsten Kremershof. „Um da mithalten zu können, wären Millioneninvestitionen nötig gewesen, und wo soll das enden? Wir suchen Wege raus aus diesem Wachstumskarusell!“
Also wurde umgestellt auf ökologische Mutterkuhhaltung und ein ganzheitliches Weidemanagement, denn die Kühe sollen möglichst vollständig mit Gras ernährt werden. Um die schon deutlich spürbaren Auswirkungen der Klimakrise abzufedern, setzt man auf das Agroforstsytem. Auf einer ersten Grünlandfläche wurden Streifen mit schnellwachsenden Pappeln bepflanzt, damit wird Schatten für Boden und Tiere geschaffen und mehr Feuchtigkeit im Boden gehalten. Die letzten Dürrejahre haben auch im Oberbergischen riesige Futterprobleme verursacht- da kann der Agroforst eine Antwort sein.
Aber auch ganz neue Betriebszweige sind inzwischen auf dem # Gut Kremershof etabliert. Eine gemeinnützige Genossenschaft betreibt als Solawi einen umfangreichen Gemüseanbau. Mehr als 180 Mitglieder teilen sich die Ernte und finanzieren 4 Mitarbeiter:innen. Mit einem Hühnermobil werden Freilandeier produziert, und es gibt weitere Pläne für einen Co-Working-Space auf dem Land sowie Pflegeplätze in umgebauten Betriebsgebäuden. Auch die Erzeugung regenerativer Energie und die Bereitstellung von ökologischen Ausgleichsflächen sind im Gespräch.
„Wir müssen neue Modelle für eine nachhaltige Wertschöpfung in der Landwirtschaft finden.“
sagt Thorsten Kremershof, und dem stimmen beide Bundestagsabgeordnete absolut zu.
Sabine Grützmacher (MdB):
„Arbeiten und Wohnen auf dem Land bietet Riesenvorteile. Leider ist die Infratruktur in den letzten Jahrzehnten vernachlässigt worden, dass muss jetzt mit viel Aufwand nachgeholt werden. Digitalisierung und Ausbau des ÖPNV sind für den Ländlichen Raum unsere wichtigsten Aufgaben!“
Und Anne-Monika Spallek (MdB) ergänzt: „
„Der Aufbruch in eine ökologischere, CO2-neutrale Zukunft an einem stabilen Wirtschaftsstandort Deutschland gelingt nur gemeinsam mit den ländlichen Räumen. Hier wird die Energie der Zukunft erzeugt, hier entsteht die Hälfte unserer Wirtschaftsleistung, hier wird unsere Ernährung unabhängig von globalen Lieferketten produziert, hier finden mehr als die Hälfte der Bewohner Deutschlands ihre Arbeit, ihre Ausbildungsplätze, ihren Wohnraum. Die Zukunft liegt auf dem Land.“